Elops Speed 920 Test

Das Elops Speed 920 von Decathlon ist ein vielseitiges und vor allem leichtes Citybike*. Neben einer ordentlichen Ausstattung und einem cleanen Design, kann das Stadtrad auch mit einem durchaus attraktiven Preis von nur 649,99 € punkten. Leider hatte mein Exemplar einen Mangel, für welchen Decathlon von mir die Reparaturkosten für die Behebung verlangte.

Elops Speed 920 Vorteile
  • geringes Gewicht
  • sportlich & agil
  • fährt relativ schnell
  • ansprechendes Design
  • Fairer Preis
  • Licht
  • Schutzbleche & Kettenschutz
Elops Speed 920 Nachteile
  • Verarbeitungsmängel bei einer Schraube
  • Rad fällt ziemlich klein aus
  • Licht muss geladen werden
  • Gangschaltung leicht hakelig
  • Service-Fail
  • kein Fahrradständer

Testurteil: 75 Prozent – befriedigend

Inhaltsverzeichnis

Elops Speed 920 – Unboxing

Du kannst dir das Rad entweder kostenlos an eine Decathlon-Filiale in deiner Nähe oder per DHL (19,99 € Versandkosten) an deinen Wohnort liefern lassen. Ich habe letzteren Versandweg gewählt. Es kommt dann in einem relativen kompakten Karton. Dank des geringen Gewichts, war es für mich kein Problem, das Paket in den zweiten Stock zu hieven.

Der Aufbau – leider in meinem Fall nicht auf Anhieb möglich

Hier ist eigentlich nicht allzu viel zu tun: Vorderrad anbringen, Lenker justieren, Pedale anbringen und noch ggf. etwas Luft in die Reifen und schon könnte es eigentlich losgehen! In meinem Fall klappte das bedauerlicherweise nicht.

Ich habe das Vorderrad eingesetzt, die Sattelhöhe eingestellt, die Pedale angebracht und wollte anschließend nur noch den Lenker verstellen und dann eigentlich direkt losfahren. Die erste Schraube ließ sich – wie auch alle anderen – ohne Probleme mit dem mitgelieferten Werkzeug lösen. Die zweite Schraube (ebenfalls Imbus*) hatte jedoch überhaupt keinen Grip und ließ sich weder mit dem Original-Schlüssel, noch mit einem anderen Werkzeug öffnen.

Ich habe es mit unterschiedlichen Methoden probiert – keine Chance. Mein altes Rad* hat inzwischen über 10 Jahre auf dem Buckel – hier funktionieren alle Schraube einwandfrei, obwohl schon viel daran herumgeschraubt wurde.

Ich bin also zweimal zum nächsten Decathlon getingelt und konnte das Rad dann dort zur Reparatur lassen. Ich staunte nicht schlecht, als Decathlon mir die Kosten für die Reparatur in Rechnung stellte. Es handelte sich zwar nur um 7,99 Euro, aber mir geht es hier ums Prinzip. Es kann nicht angehen, dass ich ein defektes Fahrrad erhalte und dann noch die Reparatur zahlen soll. Nachdem sie die Schraube entfernt und erneuert hatten, haben sie andre Schraube darüber (die vorher problemlos öffnete) so fest gezogen, dass sie vermutlich durchdrehen wird, sobald man den Lenker wieder verstellen möchte und dann habe ich dasselbe Problem wieder. Echte Fachleute da in der Werkstatt…

Update 14.04.2024 – Pedale und Schutzblech verursachen Probleme

Ich hatte mich eigentlich trotzdem dazu entschieden, das Fahrrad zu behalten. Nun sind bei meinen letzten beiden Fahrten weitere Probleme aufgetreten. Bei einer Fahrt hat sich das Schutzblecht aus nicht ersichtlichen Gründen verschoben und hat so die Weiterfahrt unmöglich gemacht. Da ich bereits 10 KM unterwegs war, musste ich mit der Bahnh zurückfahren. Ich konnte das Problem dann zu Hause beheben, indem ich das Vorderrad aus und wieder einbaute. Dennoch seltsam, dass das Schutzblecht während der Fahrt verrutscht, obwohl alles fest angezogen ist.

Am nächsten Tag bemerkte ich, dass das linke Pedal beim Fahren „eiert“. Auch dieses habe ich erneut ab und wieder angeschraubt und festgezogen. Das brachte jedoch keinen Erfolg. So kann ich nicht richtig fahren und ich müsste das Bike erneut in Reparatur geben. Die Kosten werden dann vermutlich erneut berechnet. Hier ist echt der Wurm drin

Design und Konstruktion

Das Elops Speed 920 verfügt über einen stabilen Rahmen aus 100 % Aluminium, der für Leichtigkeit und Agilität sorgt. Mit lediglich um 12 KG zählt es zu den leichtesten Rädern in dieser Klasse. Das Rad mal die Treppen hochzutragen, ist also überhaupt kein Problem. Bei meiner Kaufentscheidung war mir das Gewicht wichtig.

Das Design gefällt mir persönlich recht gut. Die mattschwarze Lackierung und die gute Verarbeitung verleihen dem Fahrrad einen modernen und hochwertigen Look. Leider sind sichtbare Schweißnähte vorhanden. Ansonsten ist das Fahrrad – bis auf die Verkabelung, die außerhalb der Rahmen verläuft – aber sehr clean gehalten. Die gummierte Auflage am Lenker bietet einen guten Grip.

Das maximal zulässiges Gesamtgewicht ist mit 100 kg (Fahrrad + Fahrer + Gepäck) allerdings ziemlich niedrig.

Ergonomie

Ich habe das Rad in Größe XL bestellt, für eine Körpergröße von 1,89 m. Auf mich wirkt es allerdings etwas kleiner. Bei meinem anderen Bike mit Größe L ist der Rahmen sogar etwas höher. Der Lenker ist außerdem ziemlich schmal und sehr tief angebracht. Er lässt sich nicht in der Höhe verstellen. Man fährt ähnlich wie bei einem Rennrad mit einem Buckel. Nach einer einstündigen Fahrt spürte ich eine leichte Anspannung im Nacken aufgrund der gekrümmten Sitzposition.

Ich bin wahrscheinlich in dieser Hinsicht wohl von meinem Trecking-Bike verwöhnt, aber die Lenkerhöhe kommt mir doch schon sehr gering vor. Das muss man mögen. Es wäre toll gewesen, wenn man den Lenker optional verstellen könnte. Ich konnte mich inzwischen aber schon ein wenig daran gewöhnen. Dennoch fällt das Rad für meine Begriffe zu klein aus.

Antrieb und Schaltung

Das Fahrrad wird über eine herkömmliche Kette angetrieben und ist mit einer Shimano Alfine 8-Gang-Nabenschaltung ausgestattet. Die Schaltung ist in der Praxis ok. Die Gänge sindaber teilweise etwas holprig, Gang 7 funktioniert bei mir beispielsweise überhaupt nicht. Die Deore Schaltung meines Treckingbikes* (damals 599,99 €) war besser und flexibler.

Für die Stadt ist dieses Schaltsystem in meinen Augen aber ausreichend. Wer mit dem Fahrrad allerdings häufiger steilere Strecken fahren möchte, benötigt vermutlich noch ein paar mehr und besser abgestufte Gänge. Die Abstufung zwischen den Gängen ist sehr gering. Beim ersten Gang lässt es sich bereits vergleichsweise schwer treten. Für die Stadt passt es aber für mich.

Elops Speed 920 – die Bremsen

Für eine sichere Fahrt in der Stadt sollen die hydraulischen Scheibenbremsen (Tektro TKD 20) sorgen. Die Bremsleistung ist ok, aber nicht perfekt. Auch hier hat mein 10 Jahre altes Bike* etwas die Nase vorne. Vielleicht muss ich die Bremsen noch etwas mer „einbremsen“, ich bin aber eigentlich schon recht viel gefahren. Im Großen und Ganzen passen die Bremsen aber.

Die Reifen – dünn und mit Pannenschutz

Es kommen 700 × 32 mm Skinwall Reifen* 60 TPI zum Einsatz. Diese dünnen Reifen ermöglichen schnelle Fahrten. Schön ist, dass die Reifen über Pannenschutz und reflektierenden Bänder verfügen. Inwiefern der Pannenschutz greift, wird sich noch zeigen. Ich dachte zuerst, dass die Fahrt mit solch dünnen Reifen ziemlich ruppig werden könnte, das hält sich aber noch in Grenzen.

Beleuchtung – gut, aber…

Das Fahrrad verfügt über wiederaufladbare Front- und Rücklichter, welche sich einfach anbringen lassen. Sie können mit einem einfachen Tool entfernt werden, lasse sich mit etwas Kraft aber auch einfach so abziehen (zumindest das Vorderlicht). Diebstahlsicher ist es von daher also nicht wirklich. Die Beleuchtung schaltet sich bei Bedarf automatisch ein, wenn das Fahrrad in Bewegung ist, kann aber auch manuell dauerhaft angeschaltet werden.

Mir persönlich wäre allerdings eine integrierte Lösung mit Nabendynamo um einiges lieber gewesen. Das Laden der Lichter stört mich etwas. Außerdem fände ich es sinnvoller, wenn sich das Licht über einen Helligkeitssensor einschalten würden. So könnte man den Akku schonen, denn bei strahlendem Sonnenschein benötige ich kein Licht. Die Beleuchtung ist aber ausreichend hell und man wird gut im Straßenverkehr gesehen.

Fahrverhalten – sportlich

Das Rad läuft recht gut und man kann mit ihm auch gut Gas geben, das macht dann auch richtig Spaß! Die nicht ganz optimale Gangschaltung trübt den Fahrspaß aber etwas. Zudem wirkt die Fahrt mit dem Elops Speed 920 für mich irgendwie nicht so sicher und etwas wackelig. Aufgrund der sehr tiefen Positionierung des Lenkers muss man im Straßenverkehr besonders gut aufpassen, da die Übersicht hierdurch ein wenig verschlechtert wird.

Gut für die Stadt, für ausgiebige Touren eher nicht

Sobald du von der glatten Straße abkommst, wir deine Fahrt schnell etwas ungemütlich werden. Da dem Rad eine Federgabel fehlt und die Reifen ziemlich dünn sind, solltest du lieber auf der Straße bleiben. Für längere Touren mit unterschiedlichen Bodenbelägen ist dieses Rad also eher nicht gemacht. Der Sattel ist für kurze Strecken bis zu einer Stunde ok, aber für etwas längere Touren ziemlich hart.

Weitere Ausstattungsmerkmale

Lobenswert ist, dass das leichte Rad mit Schutzblechen mit Doppelstreben und Kettenblattschutz ausgestattet ist – bei dieser Gewichtsklasse eher außergewöhnlich. Auch eine einfache Klingel gibt es. Ein Gepäckträger sowie ein Fahrradstand fehlend allerdings. Dass Decathlon dem Citybike keinen Ständer spendiert, verstehe ich nicht so ganz. Lässt sich aber beides vermutlich nachrüsten und hat mich bisher weniger gestört, als ich vorher annahm.

Fazit: Für wen ist das Elops Speed 920?

Das Elops Speed 920 kommt für preisbewussten Käufer infrage, die kürzere Strecken innerhalb der Stadt schnell bewältigen möchten und dabei einen sportlichen Fahrstil favorisieren. Ich würde es aufgrund meiner Erfahrungen allerdings nur bedingt empfehlen. Für die ausgerufenen 649,99 Euro ist es aber eigentlich ganz ok, wenn dein Fokus auf einem leichten, gut ausgestatteten Fahrrad liegt und du keine Vermögen ausgeben möchtest. Gegebenenfalls handelt es sich bei meinem Fahrrad um einen Einzelfall. Die Vorgehensweise des Service finde ich allerdings nicht in Ordnung.


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